Theater-Abend & Gastspiele

Goodbye Lenin

Tragikkomödie, aufgeführt von der Burghofbühne/Landestheater Dinslaken

Kurz vor dem Mauerfall erleidet die überzeugte DDR-Bürgerin Christiane Kerner einen Herzinfarkt, als sie ihren Sohn Alex auf einer Demonstration gegen die Regierung Honecker erblickt. Acht Monate lang liegt sie im Koma, «verschläft» den historischen Moment der Wende, den Siegeszug des Kapitalismus und den Untergang eines ganzen Staates. Als sie wieder aufwacht, steht für Alex fest: Die Mutter darf auf keinen Fall erfahren, dass von ihrem alten Leben nichts mehr übrig ist. ….somit wird um sie herum eine komplette DDR-Welt aufrecht erhalten, was zu vielen komischen, wie tragischen Momenten führt.

Ausgezeichnet wurde Good Bye, Lenin! u. a. mit dem Deutschen sowie dem Europäischen Filmpreis, war als «Bester fremdsprachiger Film» nominiert für den Golden Globe und erhielt in derselben Kategorie in Spanien den Goya und in Frankreich den César. Nun stehen erstmals die Theaterrechte für den Stoff zur Verfügung.

Weitere Infos: www.stadthalle-erkelenz.de

Was ihr wollt 

Klassische Komödie W. Shakespeare, aufgeführt vom Landestheater Detmold

Shakespeare müssen Verwechslungskomödien eine Menge Spaß gemacht haben: Sehr schnell nach Wie es euch gefällt rollte er das Thema des Verkleidens, Maskierens und Verwechselns in Was ihr wollt noch einmal auf.

Heraus kam ein wundervoll abgedrehtes Spiel mit gängigen Rollenklischees, das auch heute noch hervorragend funktioniert, wie die vielen modernen Adaptionen beweisen. Denn Viola ist als junger Mann verkleidet und wird als solcher zum Vertrauten des Herrschers von Illyrien. In der Hosenrolle bezirzt sie im Auftrag ihres neuen Gönners so erfolgreich dessen Angebetete, dass diese sich Hals über Kopf in den galanten jungen Mann verliebt. Die Viola unter der maskulinen Larve ist aber in Wirklichkeit in ihren Auftraggeber verschossen. Die zahlreichen Nebenfiguren tragen ein Übriges zur Komik bei. Am Ende löst Shakespeare das Netz der Verwicklungen und lässt eine Doppelhochzeit feiern.

Weitere Infos: www.stadthalle-erkelenz.de

Mephisto

Drama nach dem Roman von Klaus Mann, aufgeführt vom Globe Theater Potsdam

Der Pakt mit dem Teufel: 

Gezeigt wird die Geschichte des Schauspielers Hendrik Höfgen, von 1926 im Hamburger Künstlertheater bis zum Jahre 1936, als dieser es zum gefeierten Star des sogenannten Dritten Reiches gebracht hat und zum Intendant des Berliner Staatstheaters ernannt wird.

Höfgen, der sich erst spät mit den Machthabern des Nationalsozialismus arrangiert, flüchtet zunächst nach Paris. Lotte Lindenthal, die Frau des „Fliegergenerals“ und Ministerpräsidenten, selbst eher eine mittelmäßige Schauspielerin, wünscht sich Höfgen jedoch als Partner für ihr Berliner Debüt am Staatstheater und kann ihren Mann überreden, Höfgen zurück nach Berlin zu holen. Denn dieser hält selbst große Stücke auf „seinen“ Höfgen, seinen Spielball im Machtkampf mit dem Propagandaminister.

Dass es sich bei der Titelfigur offensichtlich um Gustav Gründgens, den genialen Schauspieler, Regisseur und Intendanten handelt, der nach dem 2. Weltkrieg fast ohne Einschränkungen in allen oder ähnlichen Funktionen, die er unter den Nazis inne hatte, weiterarbeitete – u.a. als Intendant in Düsseldorf – macht dieses Stück über Anpassung, Opportunismus und politische Charakterlosigkeit nur mehr aktuell.

Weitere Infos: www.stadthalle-erkelenz.de

Der Gott des Gemetzels

Komödie von Yasmina Reza, aufgeführt vom Landestheater Dinslaken-Burghofbühne

Zwei Paare mittleren Alters in einem bürgerlich-urbanen Wohnzimmer:

Man trifft sich, um über eine Handgreiflichkeit zwischen den Kindern der Familien zu sprechen. Ferdinand, der elfjährige Sohn der Reilles hat bei einem Streit im Park Bruno, dem Sprössling der Houillés mit einem Stock ins Gesicht geschlagen. Das Gespräch verläuft zunächst moderat, die Reilles räumen die Schuld ihres Sohnes ein, die Houillés signalisieren Bereitschaft an einer friedlichen Bereinigung des Vorfalls. Bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen gibt man sich kultiviert und freundlich.

Doch schon bald beginnen die höflichen Umgangsformen zu bröckeln und das Ringen der beiden Ehepaare um Selbstbeherrschung und Affektkontrolle wird zunehmend spürbar. Plötzlich scheint die Schuld Ferdinands gar nicht mehr so eindeutig und die moralischen Schwächen der Erwachsenen, ihre Zynismen, Heucheleien und Selbstgerechtigkeiten treten immer deutlicher zu Tage. Eine Dynamik der Entgrenzung wird in Gang gesetzt, in deren Folge alle Hemmungen fallen und sich die Figuren in stetig wechselnden Koalitionen gegenseitig attackieren und entlarven. Am Ende kämpft hier jeder gegen jeden und es siegt der „Gott des Gemetzels“. Diesem Verlauf an aberwitzigen Volten und moralischen Demontagen zuzusehen, ist hochgradig komisch und wird dank der rasanten treffsicheren Sprache des Stücks nicht eine Sekunde langweilig.

Weitere Infos: www.stadthalle-erkelenz.de

Die Tanzstunde

Komödie von Mark St. Germain, aufgeführt von der Berliner Komödie am Kurfürstendamm 

Ever Montgomery muss für eine Preisverleihung tanzen lernen. Eigentlich keine allzu schwierige Aufgabe, würde er nicht Körperkontakt verabscheuen. Ever ist Autist, in Gesprächen nimmt er meist alles wörtlich, die Gesichtsausdrücke seiner Mitmenschen muss er mühsam entschlüsseln, und seinen Alltag hat er nach strikten Regeln organisiert. Dieses geregelte Leben wird jetzt heftig durcheinandergebracht, denn als Tanzlehrerin hat er sich – eine Empfehlung des Hausmeisters – seine Nachbarin Senga Quinn ausgesucht. Senga hat jedoch ihre eigenen Probleme:

Nach einem Unfall ist es fraglich, ob ihr gebrochenes Bein je so weit heilen wird, dass sie wieder als Tänzerin arbeiten kann.  Die Stimmung ist also ziemlich gereizt, als Ever seine Nachbarin um Unterricht bittet, zumal ihm Empathie angesichts ihrer düsteren Karriereaussichten fremd ist und Senga das absurd hohe Honorar zunächst als unmoralisches Angebot missversteht. Über den Verlauf von wenigen Wochen kommen sich die ungleichen Tanzpartner näher – vielleicht sogar näher, als ihnen beiden guttut.

Mark St. Germain hat ein berührendes und witziges Stück geschrieben über ein ungleiches Paar, das nur mühsam denselben Takt halten kann, aber im Laufe seiner Tanzstunden viel wichtigere Dinge über den anderen und sich selbst lernt.

Weitere Infos: www.stadthalle-erkelenz.de

Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde

Kriminalkomödie von Joao Betzhencourt, aufgeführt vom Berliner Kriminaltheater

Gelegenheit macht Diebe. Dieses Sprichwort nimmt der verschrobene jüdische Taxifahrer Samuel Leibowitz ernst und „klaut“ den New York besuchenden Papst, um ihn zu Hause in der Speisekammer einzusperren. Während Sarah Leibowitz, die sich an die skurrilen Einfälle ihres Mannes gewöhnt hat, mit dem Papst Kartoffeln schält und fröhlich plaudert, fordert der engagierte Samuel mit Zustimmung des Entführten als „Lösegeld“ einen Friedenstag auf der ganzen Welt, an dem kein Blut fließen darf.

Rabbi Meyer, der listige Onkel von Samuel, spielt mit dem Papst Schach, um dann aus Geldgier das Versteck des Stellvertreters Gottes zu verraten, was beinahe den 24stündigen Frieden in sein blutiges Gegenteil verwandelt. Der Papst bändigt das Unheil, das sein von unchristlichen Rachegelüsten erfüllter Kardinal stiften will, indem er seinen Entführer zum alten Freund erklärt und der Welt eine Verschnaufpause schenkt, die jedoch nicht eine Sekunde über den Friedenstag hinaus währt…sozusagen ist die Welt wieder „normal“.

Weitere Infos: www.stadthalle-erkelenz.de

Tickets können auf der Startseite unter der Rubrik „Vorschau – Anstehende Veranstaltungen“ online gekauft werden, wenn diese freigeschaltet sind. Klicke hierfür auf den jeweiligen Ticketpreis. Danach gelangst du direkt in den Ticketshop.

Quelle & weitere Infos: www.stadthalle-erkelenz.de