Gedenken an Opfer der Reichspogromnacht

Anlässlich der Reichspogromnacht vor 86 Jahren am 9. November fanden auch in diesem Jahr Aktionen zum Gedenken an die Opfer statt. Neben den Ansprachen an beiden jüdischen Friedhöfen durch Bürgermeister Stephan Muckel gestalteten die weiterführenden Schulen wieder gemeinsam eine bewegende Gedenkfeier in der Innenstadt. Die Kranzniederlegungen fanden abseits der Gedenkfeiern statt, weil diese in diesem Jahr auf einen Samstag (Schabbat) fielen – dem jüdischen Ruhetag, an dem im jüdischen Glauben Friedhofsbesuche nicht gestattet sind.

Die Gedenkfeierlichkeiten starteten am jüdischen Friedhof in Lentholt. Vor den Toren des Friedhofes fanden zwei Schülerinnen des Cornelius-Burgh-Gymnasiums passende Worte zur Geschichte jüdischen Lebens in Schwanenberg, Pfarrer Robin Banerjee sprach ein Gebet und Bürgermeister Stephan Muckel hielt eine kurze Ansprache. Ein Trauerkranz wurde bereits am Freitag vor dem Schabbat am Gedenkstein auf dem Friedhof platziert. Gut 20 Menschen waren gekommen, um an der kleinen Gedenkfeier teilzunehmen.

Am Nachmittag luden der Bürgermeister und die weiterführenden Schulen zur großen Gedenkfeier in Erkelenz ein. Ein Zitat aus dem berühmten Tagebuch der Anne Frank vom 26. März 1944 liefert den diesjährigen Leitgedanken: „Wie wunderbar es ist, dass niemand einen Moment warten muss, bevor er anfängt, die Welt zu verbessern.”

Start war auf dem Franziskanerplatz vor der Stadthalle. Nach einer musikalischen Einstimmung durch den Chor „GospelVoices Holzweiler“ und Beiträgen der beiden Kirchengemeinden führt der gemeinsame Weg zunächst zu den Stolpersteinen der Familie Metzger an der Aachener Straße 30 und zur Kölnerstraße/Konrad-Adenauer-Platz neben dem Amtsgericht. Der Abschluss fand vor dem jüdischen Friedhof an der Neusser Straße statt, wo Bürgermeister Stephan Muckel erneut eine Ansprache hielt. Für alle Stationen hatten die weiterführenden Schulen eindringliche Programmbeiträge vorbereitet. Rund 200 Interessierte nahmen an der Gedenkfeier teil und verfolgten die Beiträge von Gemeinschaftshauptschule, Europaschule, Cornelius-Burg-Gymnasium und Cusanus-Gymnasium. Das Berufskolleg brachte im Vorfeld der Gedenkfeier QR-Codes mit weiterführenden Informationen an.

Nach Ende des Schabbats – laut jüdischem Kalender an diesem Tag um 17.49 Uhr – kehrte Bürgermeister Stephan Muckel zum jüdischen Friedhof an der Neusser Straße zurück und legte auch hier einen Kranz am Gedenkstein nieder.

Verfallszeitpunkt: 7. Dezember 2024

Neuer Skatepark freigegeben

Auf die Bretter, fertig, los! Die neue Skateanlage am Willy-Stein-Stadion ist zur Nutzung freigegeben. Unterstützt von Vertretungen aus Politik, Verwaltung, beteiligten Unternehmen und der Erkelenzer Skaterszene durchschnitt Bürgermeister Stephan Muckel das rote Band und gab damit den symbolischen Startschuss. Ein großes Eröffnungsfest ist am 29. März 2025 geplant.

Die Begeisterung für den Skatesport in Erkelenz wächst, aber die alte Skateanlage am Adam-Stegerwald-Hof ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Die geplante Modernisierung und Erweiterung war hier unter anderem wegen zusätzlichen Lärmimmissionen nicht möglich. Am Willy-Stein-Stadion wurde ein alternativer Standort gefunden, der sowohl alle planungsrechtlichen Voraussetzungen erfüllt, als auch gut erreichbar und zentral ist. „Wir wollen eine multifunktionale Innenstadt, die verschiedene Nutzungen und verschiedene Generationen vernetzt“, so Bürgermeister Stephan Muckel. „Deshalb gehört auch die Skateanlage in die Mitte der Stadt. Sie ist außerdem nicht nur für Skateboards, Roller und BMX-Räder gebaut, sondern ermöglicht auch barrierefreies Rollstuhl-Skating.“

Umfassende und konstruktiv genutzte Beteiligungsmöglichkeiten gingen der rund viermonatigen Bauzeit voraus, um den Wünschen und Bedürfnissen der künftigen Nutzer*innen gerecht zu werden. Mit Erfolg: „Ich kriege das Grinsen nicht aus dem Gesicht“, drückte einer der anwesenden Skater seine Begeisterung aus. Im Frühjahr 2025 ist ein großes Eröffnungsfest geplant, bis dahin können alle die neue Anlage schon einmal ausprobieren. Letzte Restarbeiten, wie die Installation eines Buzzers, mit dem die Nutzerschaft selbst zwischen 8 und 22 Uhr bei Bedarf die Beleuchtung einschalten kann, werden kurzfristig erledigt.

Verfallszeitpunkt: 6. Dezember 2024

Ausschuss Bauen, Betriebe, Klimaschutz und Umwelt hat getagt

Der Ausschuss für Bauen, Betriebe, Klimaschutz und Umwelt hat bei seiner Sitzung am 6. November unter anderem über die Abwassergebühren in Erkelenz gesprochen. Außerdem war der Umgang mit den Friedhöfen der Tagebaudörfer ein Thema und es wurde der aktuelle Stand laufender Baumaßnahmen im Stadtgebiet vorgestellt.

Abwassergebühren leicht erhöht, aber dennoch sehr günstig

Die Abwassergebühren in Erkelenz müssen im kommenden Jahr erstmals seit 2010 leicht erhöht werden. Die Niederschlagswassergebühr verbleibt auf konstant niedrigem Niveau von 90 Cent pro Quadratmeter befestigter Grundstücksfläche. Die Schmutzwassergebühr wird moderat von 1,60 Euro pro Kubikmeter um 0,25 Euro auf 1,85 Euro pro Kubikmeter bezogener Frischwassermenge erhöht. Für die Haushalte, bei denen die Reinigung des Abwassers von einem Dritten (z. B. dem Niersverband) vorgenommen wird, erhöhen sich die zu veranlagenden Gebührenanteile für die Sammlung und Transport des Schmutzwassers von bisher 0,40 Euro pro Kubikmeter auf 0,46 Euro pro Kubikmeter bezogener Frischwassermenge. „Wir sind schon sehr lange landesweit unter den günstigsten Kommunen bei den Abwassergebühren und bleiben auch in Zukunft sehr günstig. In den letzten 15 Jahren haben wir die Gebühren mehrmals gesenkt, nun müssen wir sie leicht erhöhen“, erklärt Kämmerer Norbert Schmitz.

Umgang mit den Friedhöfen der Tagebaudörfer

Im Zuge der Umsiedlung von Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath wurde am Umsiedlungsstandort Ende 2019 ein neuer Friedhof in Betrieb genommen. Die Friedhöfe an den Altstandorten in Keyenberg und Kuckum sollten zu Jahresbeginn 2025 geschlossen werden. Da die Orte Keyenberg und Kuckum bergbaulich jetzt doch nicht in Anspruch genommen werden, muss auch die geplante Schließung der Friedhöfe überdacht werden. Aus diesem Grund hat die Verwaltung ein Konzept zum zukünftigen Umgang mit den Friedhofsflächen erstellt, das der Ausschuss für Bauen, Betriebe, Klimaschutz und Umwelt vorbehaltlich der Zustimmung durch den Rat beschlossen hat.

Im Kontext einer sich wandelnden Bestattungskultur machen Urnenbestattungen inzwischen einen Großteil der Bestattungen aus. Im Jahr 2023 waren es insgesamt 71 Prozent aller Bestattungen. Für die Bestattung von Urnen sind deutlich kleinere Flächen vorzuhalten als für klassische Erdbestattungen. Bei vielen Grabnutzungsberechtigten spielt auch der Aufwand für die Grabpflege bei der Wahl der Bestattungsmöglichkeit eine Rolle. Deshalb wurden in den letzten Jahren vermehrt Kolumbarien auf den Friedhöfen gebaut. Pflegefreie Bestattungsformen oder auch mögliche Alternativen werden künftig überwiegen. Eine mögliche Änderung des Bestattungsgesetzes, nach der Urnen künftig nicht mehr zwingend auf Friedhöfen beizusetzen sind, sondern beispielsweise auch zuhause aufbewahrt werden können, würde den Bedarf an Friedhofsflächen nochmals drastisch reduzieren.

Dieser Umstand führt dazu, dass sehr viele Flächen der Friedhöfe im Erkelenzer Stadtgebiet nicht mehr adäquat belegt werden können. Gleichzeitig ist die Stadt Erkelenz jedoch verpflichtet, Friedhofsgebühren zu erheben. Die Kosten für nicht (mehr) genutzte Flächen müssen dabei auf alle Grabnutzungsberechtigten umgelegt werden. Um künftig eine ausgewogene Gebührenstruktur beibehalten zu können, ist es daher sinnvoll, nicht mehr benötigte Flächen der klassischen Friedhofsnutzung zu entziehen und pflegearm durch Raseneinsaat zu gestalten oder anderweitig zu nutzen.

Vor diesem Hintergrund sieht das Konzept für die Friedhöfe in den Tagebaudörfern vor, in Keyenberg den alten Teil des Friedhofes weiterzubetreiben und den neuen Teil zu schließen. Der Friedhof in Kuckum soll nach wie vor geschlossen werden. Die letzte Bestattung auf dem neuen Teil des Friedhofes Keyenberg fand im Jahr 2020 statt, sodass der Friedhof wegen der geltenden Ruherechte erst im Jahr 2050 formell entwidmet werden kann und bis dahin als solcher fortgeführt werden muss. Die letzte Bestattung auf dem Friedhof Kuckum fand im Jahr 2023 statt, die Entwidmung ist erst 2053 möglich. Die Unterhaltung beider Friedhöfe ist währenddessen durch die Stadt sicherzustellen. Soweit durch Schließung das Recht auf weitere Bestattungen in bestehenden Grabstätten erlischt, wird den Nutzungsberechtigten für die restliche Nutzungszeit bei Eintritt eines weiteren Bestattungs- bzw. Beisetzungsfalles auf Antrag eine andere Grabstätte zur Verfügung gestellt. Außerdem kann die Umbettung bereits bestatteter Leichen und beigesetzter Urnen verlangt werden. Die Kosten für Umbettungen trägt in diesem Fall die Stadt Erkelenz.

Laufende Baumaßnahmen

Der Umbau des Marktes schreitet gut voran: Die Straßenbauarbeiten in der Kölner Straße werden in absehbarer Zeit abgeschlossen sein. Am Markt Richtung Tchibo wurde die Fläche für die Pflasterarbeiten vorbereitet und die Mittel-Entwässerungsrinne teilweise schon eingebaut. Am alten Rathaus wird der Einbau eines Trinkwasserbrunnens vorbereitet. Auch an der Kirche und auf dem Markt sind gute Fortschritte sichtbar. Im Bereich Brückstraße/Johannismarkt baut die NEW die letzten Versorgungsleitungen und Hausanschlüsse. Für die unterirdische Kanalsanierung von Kölner Straße und Markt wurde die Baustelleneinrichtung komplett an das Kölner Tor verlegt. Die Baugrube für den Stollenbau am Kölner Tor ist fertiggestellt und der Stollen bereits ca. 5m tief aufgefahren worden. Die Grube vor dem Alten Rathaus wurde geschlossen.

Die Kanalbauarbeiten an der Ostpromenade sind abgeschlossen. Verschiedene Restarbeiten müssen noch fertiggestellt werden. Die Mobilstation wurde bepflanzt. Außerdem wurde das Dach der Bushaltestelle verglast und eine Infostele im Außenbereich angebracht.

Am Alten Rathaus werden die historischen Holzfenster restauriert. Dazu werden sie abschnittsweise ausgebaut und in einer Werkstatt überarbeitet. Schadhafte Hölzer werden erneuert, die Bleiverglasungen der 336 einzelnen Scheiben werden repariert und anschließend neu eingesetzt.

Für den Neubau der Kita Bauxhof wurde die Baugrube ausgehoben und die Bodenplatte des zur Hälfte unterkellerten Gebäudes gegossen. Die Arbeiten an ersten Kelleraußenwänden wurde begonnen. Zurzeit laufen die Ausschreibungen für die Dachdecker-, Zimmermann-, Gerüst- und Elektroarbeiten. Die Kita an der Kamp-Lintforter-Straße hat in den Gruppenräumen und auch im Mehrzweckraum Schallschutzelemente erhalten, die für mehr Ruhe sorgen und sich optisch gut in die jeweiligen Räume einfügen.

In Granterath wird derzeit ein neues Kolumbarium gebaut, auch in Holzweiler ist ein Kolumbarium geplant. Auf dem Zentralfriedhof in Erkelenz entsteht ein neues Urnengemeinschaftsgrab. Die Friedhofshalle in Golkrath hat eine neue Türanlage erhalten, weil die vorhandene altersbedingt und wegen massiver Rostschäden ersetzt werden musste.

Verfallszeitpunkt: 6. Dezember 2024

Netzsanierung: Teilstück der Anton-Heinen-Straße wird zur Einbahnstraße

Die Sanierungsarbeiten der NEW Netz GmbH an den Versorgungsleitungen an der Krefelder Straße sind fast abgeschlossen. Die Straße wird im Laufe der nächsten Woche wieder in beide Richtungen befahrbar sein. Die notwendigen Bauarbeiten werden anschließend auf der Anton-Heinen-Straße fortgeführt und bringen Einschränkungen mit sich.

Auf der Anton-Heinen-Straße werden neue Gas- und Stromleitungen sowie Leitungen für Fernmeldetechnik verlegt. Ziel ist, das bestehende Netz zu stärken und alte Leitungen auszutauschen. Auch die bestehenden Hausanschlüsse auf der Anton-Heinen-Straße werden in diesem Zuge saniert, sodass insgesamt die Versorgungssicherheit der Anliegenden verbessert wird.

In einer ersten Bauphase wird voraussichtlich ab dem 14. November die Anton-Heinen-Straße auf dem Teilstück zwischen der Krefelder Straße und der Karl-Platz-Straße für einen Zeitraum von etwa zweieinhalb Monaten als Einbahnstraße in Richtung Brückstraße ausgewiesen. Anfang Dezember wird darüber hinaus die Anton-Heinen-Straße für voraussichtlich eine Woche nicht von der Karl-Platz-Straße aus befahren werden können.

In einer anschließenden zweiten Bauphase wird das Teilstück zwischen der Karl-Platz-Straße und der Oestricher Straße ebenfalls für etwa zweieinhalb Monate als Einbahnstraße ausgewiesen. Das erste Teilstück der Anton-Heinen-Straße zwischen Krefelder Straße und Karl-Platz-Straße wird dann wieder für den Zweirichtungsverkehr freigegeben. Während der zweiten Bauphase ist auch ein Teilbereich des Ziegelweiherparks für den Fuß- und Radverkehr nicht passierbar, da ein Anschluss zur Trafostation von der Anton-Heinen-Straße aus hergestellt werden muss.

Die Anliegerzufahrten, die im betroffenen Bereich der Anton-Heinen-Straße liegen, bleiben während der gesamten Bauzeit befahrbar. Umleitungen für den Kraftfahrzeugverkehr sowie im Bereich des Ziegelweiherparks für den Fuß- und Radverkehr werden ausgeschildert.

Verfallszeitpunkt: 4. Dezember 2024

Hohe Auszeichnungen für langjähriges Ehrenamt

In einer feierlichen Sondersitzung des Rates wurden fünf Menschen mit der Ehrennadel der Stadt Erkelenz ausgezeichnet. Bei dem Festakt im Alten Rathaus lobte Bürgermeister Stephan Muckel das vielfältige Engagement der Personen, die nach einem einstimmigen Beschluss des Rates die hohe Auszeichnung erhalten sollten. „Ihnen allen gemeinsam ist der herausragende ehrenamtliche Einsatz zum Wohle der Allgemeinheit“.

Bürgermeister Stephan Muckel würdigte die Verdienste und las Auszüge aus den Begründungen für die Auszeichnungen vor.

Franz-Josef Conen organisiert bereits seit 36 Jahren – gemeinsam mit seiner Frau Corina – das Jugendzeltlager in Katzem. Das 6-tägige Zeltlager ist aus kleinen Anfängen entstanden und hat sich im Laufe der Jahre zu einem großen Event entwickelt, an dem Kinder und Jugendliche aus dem gesamten Stadtgebiet mit Begeisterung teilnehmen. Das abwechslungsreiche Programm schweißt nicht nur die Kinder und Jugendlichen zusammen, sondern auch Eltern und Betreuer. „Alles unter einen Hut zu bringen, ein Programm auf die Beine zu stellen, Helfer zu akquirieren – seit diesem Jahr sogar mit einem eigenen Lied, das ist eine großartige Leistung“, betonte Bürgermeister Stephan Muckel. Auch das Engagement als Vorsitzender des Fußballvereins Viktoria Katzem hob er hervor.

Theo Görtz war von 1980 bis 2022 Geschäftsführer des Heimatvereins der Erkelenzer Lande e.V. und maßgeblich an der Organisation von Studienreisen und Ausstellungen beteiligt. Zudem engagierte er sich viele Jahre in der Erkelenzer Karnevalsgesellschaft. So war er von 1995 bis 2023 als „Hofmarschall“ verantwortlich für die Auftritte und das Terminmanagement der jeweiligen Tollitäten. Für sein Engagement im Karneval hatte er bereits früher verschiedene Auszeichnungen erhalten. Auch die Städtepartnerschaft, insbesondere zwischen Erkelenz und Saint-James, lag und liegt ihm am Herzen. 2009 ernannte ihn die Gemeinde Saint-James zu ihrem Ehrenbürger.

Gerd-Dieter Helbig hat sich über viele Jahre in der Bürgergemeinschaft Marienviertel engagiert und war an der Neugründung der Mariennachbarn Erkelenz e. V. beteiligt. Auf seine Initiative hin wurde 1988 die Sankt-Rochus-Kapelle neu errichtet, nachdem der Vorgängerbau im Zuge des Straßenbaus 1969 abgerissen wurde. Jahrelang pflegte Gerd-Dieter Helbig gemeinsam mit seiner mittlerweile verstorbenen Ehefrau die Kapelle. Er war für eine Wahlperiode im Stadtrat aktiv und wirkte als sachkundiger Bürger in verschiedenen Ausschüssen mit. Zudem ist er Mitglied im Heimatverein der Erkelenzer Lande e. V. und hat einige Schriften zur Heimatgeschichte verfasst.

Ida-Marie Moll ist die Initiatorin des Martinsmarktes Matzerath, der 2003 mit wenigen Buden eröffnet wurde und sich über die folgenden Jahre zu einem über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Ereignis entwickelte. Dabei wurden über 160.000 Euro für den Deutschen ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst gesammelt. Zudem war Ida-Marie Moll von 2008 bis 2023 Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Matzerath und seit 2010 vertritt sie im Bezirksausschuss Golkrath die Interessen der Matzerather Bürgerschaft. Schon sehr früh, im Alter von 18 Jahren, engagierte sie sich politisch in der Jungen Union.

Maria Sprenger war von 1999 bis 2022 für die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen Mitglied im Kreistag, davon viele Jahre als Fraktionsvorsitzende. Sie war in zahlreichen Ausschüssen und Gremien aktiv. 2009 war sie Mitgründerin des „Bündnisses gegen Rechtsextremismus – für Demokratie und Toleranz im Kreis Heinsberg“, und ist hier weiterhin aktiv. Ein Schwerpunkt ihrer ehrenamtlichen Arbeit liegt in der Förderung der Städtepartnerschaft und der deutsch-französischen Freundschaft. Als Gründungsmitglied des Vereins „Erkelenz International“ fungierte sie mehrere Jahre als Vorsitzende. Zurzeit ist sie Vorsitzende des Partnerschaftskomitees der Stadt Erkelenz, darüber hinaus stellvertretende Vorsitzende des Deutsch-französischen Ausschusses im Rat der Gemeinden und Regionen Europas.

Ehrungen in Saint-James

Der Ratsbeschluss über die Auszeichnungen umfasste auch vier Personen aus Saint-James. Guy und Janine Lemenager sowie David Juquin und Fernand Favrel wurden bereits im Juni während der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum in Saint-James mit der Ehrennadel ausgezeichnet. Bürgermeister Stephan Muckel würdigte auch deren Verdienste um die Städtepartnerschaft und hieß das Ehepaar Lemenager persönlich willkommen. Die beiden waren eigens zu dem Festakt aus Frankreich angereist und nutzten natürlich die Gelegenheit, einige Tage bei Freunden in Erkelenz zu verbringen.

Erinnerung und Dank

Einen Programmpunkt widmete Stephan Muckel dem im Juni verstorbenen Heinz-Peter Kehren aus Golkrath. „Mir ist es ein persönliches Anliegen, Heinz-Peter Kehren heute zu gedenken und seine Verdienste zu würden, auch wenn er seine Auszeichnung, die Ehrennadel der Stadt Erkelenz, leider nicht mehr entgegennehmen kann“, betonte Bürgermeister Stephan Muckel. Heinz-Peter Kehren war 42 Jahre im Vorstand der Dorfgemeinschaft Golkrath aktiv, davon 15 Jahre als Vorsitzender, kümmerte sich um die Mehrzweckhalle und „zeigte ein herausragendes Engagement für den Fortbestand der örtlichen Vereine“, wie es in der Begründung heißt. Seit mehr als 60 Jahren war er aktives Mitglied im Tambourkorps Golkrath. Zudem engagierte er sich seit 1980 im Bezirksausschuss Golkrath. „Wir danken Herrn Kehren für sein ehrenamtliches Wirken, und der Dank gilt auch seiner Frau Hildegard, denn ohne den familiären Rückhalt funktioniert ein solches Ehrenamt nicht“, betonte Stephan Muckel zum Abschluss.

Der Festakt wurde musikalisch von dem Geigenduo Irene Ruys und Jeroen Veermans umrahmt, beide sind Lehrkräfte an der Kreismusikschule Heinsberg. Unter anderem mit einer besonderen Interpretation von „Mamma Mia“ aus dem ABBA-Musical begeisterten sie das Publikum.

Verfallszeitpunkt: 2. Dezember 2024

Auftakt: Entwicklung der Dörfer am Tagebaurand

Eine Informations- und Beteiligungsveranstaltung zum weiteren Prozess zur Entwicklung der fünf Dörfer am Tagebaurand, die aufgrund des vorgezogenen Kohleausstiegs erhalten bleiben, hat am 29. Oktober stattgefunden. Rund 100 Interessierte folgten der offenen Einladung in die Erkelenzer Stadthalle, um sich über die weitere Entwicklung der Dörfer zu informieren und gleich zu Beginn des Prozesses eigene Ideen einzubringen.

Während des informativen ersten Teils der Veranstaltung gab das beauftragte Planungsbüro Must Städtebau einen Überblick über die aktuelle Situation der Dörfer Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath. Über die Frage, was ein Dorf ausmacht – nämlich die Menschen und die Dorfgemeinschaft – fand eine Abgrenzung zu dem statt, was ein Dorf braucht, um lebenswert zu sein. „Die Menschen vor Ort und ihre Bedürfnisse bestimmen, was benötigt wird. Wann sind zum Beispiel wieder genug Kinder vor Ort, damit eine Kita oder Grundschule aufmachen kann?“, so Robert Broesi, Geschäftsführung von Must Städtebau aus Köln.

Ein besonderer Fokus wurde auf die Ziele gelegt, die mit dem Prozess zur Entwicklung der Dörfer verbunden sind. So soll bis zum Frühsommer 2025 ein Entwicklungskonzept stehen, in dem konkrete Maßnahmen zur zukünftigen Ausgestaltung der einzelnen Dörfer formuliert sind. Hierzu soll jedes Dorf und seine individuellen gesellschaftlich wichtigen sowie städtebaulich prägenden Funktionen einzeln unter die Lupe genommen werden. Außerdem soll ein Blick auf die Beziehung der Dörfer zueinander geworfen werden.

Broesi stellte auch den Zusammenhang zwischen der bereits 2023 entwickelten Zukunftsvision und dem neu zu erarbeitenden Entwicklungskonzept vor. So betrachtet die Zukunftsvision die gesamten Flächen zwischen der Kernstadt Erkelenz und dem Tagebaurand mit ihren zukünftigen Nutzungen, während sich das neue Konzept detailliert mit den fünf Dörfern beschäftigen wird. Das Konzept, insbesondere die Verankerung konkreter Maßnahmen, ist die Voraussetzung für die Beantragung von Fördermitteln. Zudem wurde eine städtebauliche Analyse der Orte vorgestellt. Hierbei spielten sowohl die Entwicklung der Dörfer in den vergangenen Jahrhunderten als auch zukünftige Entwicklungen wie die Entstehung des Sees und der Klimawandel eine Rolle.

Im zweiten Teil der Veranstaltung kamen Stadtverwaltung, Planungsbüro und Bürgerschaft miteinander ins Gespräch. Unter anderem wurden Vorschläge und Ideen zu möglichen Nutzungen, zur Verkehrsinfrastruktur, der Grünflächenentwicklung, kurzfristigen und langfristigen Maßnahmen aufgenommen, damit sie im weiteren Prozess diskutiert werden können.

Am 10. Dezember findet ab 18 Uhr eine Planungswerkstatt in der Mensa der Hauptschule statt, um Maßnahmen und Konzepte für die einzelnen Dörfer gemeinsam zu diskutieren und auszuarbeiten. Zur Vorbereitung der Veranstaltung ist eine formlose Anmeldung erforderlich über planungswerkstatt@erkelenz.de. Im Frühjahr 2025 findet eine zweite Planungswerkstatt statt.

Vor der Sommerpause im kommenden Jahr soll das erarbeitete Konzept dem Rat der Stadt Erkelenz als Grundlage eines politischen Beschlusses vorgelegt werden. „Mir ist es wichtig, im gesamten Prozess Sie als betroffene Bürgerschaft und alle Interessierten einzubinden und gemeinsam eine Vorstellung von den Dörfern der Zukunft zu entwickeln“, betonte Bürgermeister Stephan Muckel während der Veranstaltung. Seit der Veröffentlichung der Leitentscheidung des Landes NRW zum vorgezogenen Kohleausstieg im September 2023 steht fest, dass die Dörfer Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath im Erkelenzer Stadtgebiet erhalten bleiben.

Verfallszeitpunkt: 28. November 2024

„Familie Harf Haus“ hat neues Schild

Das „Familie Harf Haus“ an der Südpromenade 31 ist ein Haus mit langer Geschichte und vielfältigen Nutzungen in den letzten Jahrzehnten. Sein Name erinnert an die jüdische Familie, die es 1908 erbaut hat und die teilweise zu Opfern des Nazi-Regimes wurde. Im Zuge des letzten Umbaus ging die Gedenktafel verloren, die seit 2015 angebracht war. Nun gibt es ein neues Schild, das gemeinsam mit dem Heimatverein der Erkelenzer Lande und dem „Team Gedenken“ der Gemeinschaftshauptschule sowie Vertretungen der Kita Südpromenade in würdigem Rahmen enthüllt wurde.

1908 wurde das Haus vom jüdischen Viehhändler Sigmund Harf erbaut. Seitdem war es unter anderem Standort für das Jobcenter und wurde als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Nach umfassenden Umbauten beherbergt es seit 2020 die Kita Südpromenade.

Sigmund Harf wurde 1919 als erster Jude in den Stadtrat gewählt und starb 1928. Seine vierköpfige Familie bewohnte das Haus bis 1941. Seine Frau Emma und sein Sohn Ernst konnten der Schoa entkommen. An das Schicksal seiner Söhne Heinrich und Alfred erinnern die Stolpersteine auf dem Gehweg. Der Kaufmann Alfred Harf musste im Hetzerather „Judenhaus“ eine Wohnung beziehen. Am 22. März 1942 wurde er nach Izbica deportiert. Wenige Tage später, am 3. April 1942, wurde er in dem nahegelegenen Konzentrationslager Majdanek ermordet. Sein Bruder Heinrich Harf wurde 1939 in Hamburg unter dem Vorwurf der „Homosexualität“ zeitweilig verhaftet. Er floh nach Belgien. Dort wurde er während der Besatzung im Zweiten Weltkrieg verhaftet und in das Polizeihaftlager Breendonk südlich von Antwerpen eingewiesen, wo er 1941 starb.

Ein Ratsbeschluss sorgte dafür, dass seit 2015 ein Schild am Gebäude auf das “Harf Haus“ und damit das Schicksal der Familie hinwies. Im Zuge des Umbaus zur Kita war diese Gedenktafel jedoch spurlos verschwunden.

Gemeinsam mit Vertretungen des Heimatvereins, der Gemeinschaftshauptschule und der Kita Südpromenade enthüllte Bürgermeister Stephan Muckel nun ein neues Schild und bedankte sich bei allen, die die Erinnerung in Erkelenz lebendig halten. Hubert Rütten vom Heimatverein der Erkelenzer Lande hatte sich dafür engagiert, dass das Schild ersetzt wird. Willi Wortmann hat das neue Schild gestaltet. Anja Reif und Stefan Frings aus dem Kollegium der Gemeinschaftshauptschule haben mit Schüler*innen der Klasse 9b die Silhouetten der Brüder Ernst und Alfred Harf mit Kreidefarbe auf den Boden gesprüht und den Lebenslauf der Familie vorgetragen, um „Geschichte ein Gesicht zu geben“. Die Schüler*innen waren kurz zuvor in Auschwitz und besonders sensibel für das Thema. Obwohl die sehr jungen Kinder der Kita Südpromenade die Hintergründe noch nicht verstehen können, wollte auch Kita-Leitung Eva Jabs einen Beitrag zur Enthüllung des Schildes leisten und gestaltete mit den Kindern ein Tuch zur Verhüllung.

Gedenkveranstaltung anlässlich Reichspogromnacht

Auch im Familie Harf Haus wurden im Rahmen der November-Pogrome 1938 die Scheiben eingeworfen. Die jährliche Gedenkfeier anlässlich dieser schrecklichen Ereignisse findet am 9. November statt und wird gemeinsam von allen weiterführenden Schulen, den beiden Kirchengemeinden und weiteren Beteiligten gestaltet. Sie startet um 15.30 Uhr auf dem Franziskanerplatz, führt vorbei an mehreren Stationen jüdischen Lebens in Erkelenz und endet vor dem jüdischen Friedhof an der Neusser Straße.

Verfallszeitpunkt: 28. November 2024

Winter-Öffnungszeiten Grünannahmestelle Erkelenz

Ab Samstag, 2. November, öffnet die Grünannahmestelle der Stadt Erkelenz zu den Winter-Öffnungszeiten. Montags, donnerstags und freitags ist sie von 8.30 Uhr bis 16 Uhr geöffnet, samstags von 8.30 Uhr bis 12 Uhr. Dienstags, mittwochs und sonntags ist die Annahmestelle geschlossen. Die Winter-Öffnungszeiten gelten bis Ende Februar 2025. Ab dem 1. März 2025 gelten wie üblich die verlängerten Sommer-Öffnungszeiten.

Verfallszeitpunkt: 27. November 2024