Der Jugendhilfeausschuss hat am 8. Dezember getagt. Im Fokus der Beratungen stand der Jugendhilfeetat für das Haushaltsjahr 2026. Der Bereich Jugendhilfe beschäftigt sich im Haushaltsentwurf mit den finanziellen Mitteln rund um die Förderung von Kindern in Tagesbetreuung und Tagespflege, die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit sowie Hilfen für junge Menschen und ihre Familien.
Im Jugendhilfeetat sind erhebliche finanzielle Mittel bereitgestellt. Von rund 158 Millionen Euro, die im Haushaltsentwurf 2026 als Gesamtaufwendungen dargestellt sind, entfallen rund 42,4 Millionen Euro auf den Bereich Jugendhilfe. „Das macht 26,7 Prozent der Gesamtaufwendungen aus“, informierte Erster Beigeordneter Dr. Hans-Heiner Gotzen.
Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und Tagespflege in städtischer sowie bei freier Trägerschaft
Etwa 27,9 Millionen Euro Aufwendungen sind für die Förderung von Kindertageseinrichtungen und die Kindertagespflege eingeplant. Demgegenüber stehen Erträge in Höhe von rund 16,4 Millionen Euro, die sich aus finanziellen Zuweisungen des Landes Nordrhein-Westfalen sowie Elternbeiträgen zusammensetzen. „Der deutlich kleinere Anteil macht die Elternbeiträge aus“, so Dr. Gotzen.
Die Aufwendungen in Höhe von rund 11,4 Millionen Euro, die von den Erträgen nicht abgedeckt werden, werden aus städtischen Mitteln finanziert.
Im kommenden Jahr werden somit erneut höhere Aufwendungen, aber auch höhere Erträge als in den vergangenen beiden Haushaltsjahren erwartet. „Das liegt an der gestiegenen Zahl der angebotenen Betreuungsplätze, die es im Verlauf des kommenden Jahres sowohl im Bereich Kita, als auch im Bereich Kindertagespflege geben wird“, berichtet Michael Wirtz, stellvertretende Amtsleitung des Amtes für Kinder, Jugend, Familie und Soziales Michael Wirtz in der Sitzungsvorlage. „Hier planen wir mit einem Zuwachs von insgesamt 54 Plätzen.“ Neben einer Steigerung von Betreuungsplätzen sind außerdem Gelder für Schulungsmaßnahmen und eines eigenen organisierten Fachtages für alle Mitarbeitenden der städtischen Kindertagesstätten eingeplant.
Förderung von Kinder- und Jugendarbeit
Rund 1 Millionen Euro sind für die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit eingeplant. Dazu gehören beispielsweise die Instandhaltung und Weiterentwicklung der Spiel- und Bolzplätze im Stadtgebiet sowie die Ausrichtung der Ferienspiele. Mehrkosten im Vergleich zum Haushalt 2025 sind unter anderem eingeplant, um inklusive Angebote zu fördern. 128.000 Euro erhält die Stadt Erkelenz an Erträgen aus Landeszuweisungen, der Rest wird über städtische Finanzmittel bereitgestellt.
Hilfen für junge Menschen und ihre Familien
Etwas mehr als 13,4 Millionen Euro sind als Hilfen für junge Menschen und ihre Familien eingeplant. Erwartete Erträge von rund 4,8 Millionen Euro, unter anderem aus Landesmitteln, sind auch in diesem Teilbereich der Jugendhilfe nicht ausreichend, um die Kosten der erwarteten Aufwendungen zu decken. Rund 8,6 Millionen Euro werden deshalb aus städtischen Mitteln genutzt. „Erneut ist in diesem Bereich ein Anstieg der Kosten zu verzeichnen“, informierte Dr. Gotzen.
Hintergrund der kostenintensiven Aufwendungen ist ein weiterer Anstieg von Kindern mit psychischen Auffälligkeiten unter anderem im Kontext der Schule. Darüber hinaus hält die Entwicklung hin zu steigenden kostenintensiven Hilfefällen im Bereich der Familienhilfe bei gleichzeitig gestiegenen Kosten für Unterbringungsplätze von Kindern an. Eingerechnet in die Hilfen für junge Menschen ist auch die Betreuung minderjähriger Flüchtlinge.
Investitionen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe in Höhe von rund 4,2 Millionen Euro sind für 2026 eingeplant, das sind etwas mehr als 1 Million Euro mehr als im vorherigen Haushaltsjahr.
Im Bereich der Kindertageseinrichtungen sind unter anderem Zuschüsse für Investitionen der Waldkindergärten in Gerderath und Lövenich geplant. Außerdem sollen die Außengelände der städtischen Kindergärten Adolf-Kolping-Hof, Am Hagelkreuz sowie Schulring in Erkelenz sowie das Außengelände der städtischen Kita in Gerderath aufgewertet werden. Finanzielle Mittel werden weiterhin in den laufenden Neubau der Kindertagesstätte Bauxhof und diverse bauliche Maßnahmen am alten Kindergartenstandort in Kückhoven fließen.
„Außerdem sind verschiedene Anschaffungen und Weiterentwicklungen für Spielplätze im Stadtgebiet eingeplant“, ergänzt Tim Wüster, der das Amt für Kinder, Jugend, Familie und Soziales leitet.
Spielplatzprioritätenplanung
2026 sollen die Spielplätze in Schwanenberg am Heinrich-Plum-Weg und an der Beecker Straße in Erkelenz neugestaltet werden. Darüber hinaus ist geplant, neue Sandspielgeräte für den Spielplatz in Houverath anzuschaffen. Erster Beigeordneter Dr. Gotzen erläuterte weiter, dass Mittel für eine umfassende Neugestaltung des Spielplatzes am Baumschulpark Mennekrath eingeplant sind und die Maßnahme sukzessive im Rahmen eines Förderprogramms abgearbeitet werden soll, bevor zu einem späteren Zeitpunkt die eigentliche Spielplatzfläche sowie die Spielgeräte erneuert werden sollen. In den kommenden Jahren ist außerdem geplant, einen Spielplatz im Baugebiet am Mennekrather Kirchweg zu errichten sowie den Spielplatz Buscherkamp in Erkelenz zu erneuern. Ebenso sind Spielplätze in Holzweiler, Gerderhahn und Lövenich in der mittelfristigen Planung berücksichtigt.
Der Jugendhilfeausschuss stimmte dem Vorschlag der Verwaltung zur Haushaltsplanung 2026 und für die mittelfristige Finanzplanung der Jahre 2027 bis 2029 für den Jugendhilfeetat zu. Weitere Beratungen finden im Haupt- und Finanzausschuss am 11. Dezember sowie im Rat der Stadt Erkelenz am 17. Dezember statt. Letzterer entscheidet über den Haushalt 2026 der Stadt Erkelenz.