14 Feuerwehrleute wurden während einer Feierstunde im Alten Rathaus für ihren aktiven Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr in Erkelenz geehrt. 12 Mal wurde das Feuerwehrehrenzeichen in Silber für 25 Jahre und einmal das Feuerwehrehrenzeichen in Gold für 35 Jahre aktiven Dienst verliehen. Das Feuerwehrehrenzeichen in Gold mit Goldkranz für 50 Jahre aktive Mitgliedschaft wurde ebenfalls einmal verliehen.
„Liebe Kameradinnen und Kameraden, Ihr Einsatz – ob freiwillig oder hauptamtlich – ist nicht selbstverständlich“, betonte Bürgermeister Stephan Muckel während des Ehrungsabends am 13. Dezember. „Er verlangt Mut, Hingabe und manchmal auch Opfer. Sie stellen Ihre eigene Sicherheit zurück, um andere zu schützen. Sie opfern Zeit mit Ihren Familien, um für unsere Stadt da zu sein. Das verdient mehr als Dank – es verdient tiefen Respekt.“
An gleich mehrere herausragende Ereignisse, die die Erkelenzer Feuerwehr in diesem Jahr meisterte, erinnerte Feuerwehrleiter Helmut van der Beek. So musste im März der Keller eines Hauses in Venrath mit Flüssigbeton verfüllt werden, um das Wohngebäude vor dem sicheren Einsturz zu retten – eine geborstene Hauptwasserleitung auf der Straße hatte eine Kellerwand des Hauses zum Einsturz gebracht. Der Bombenfund bei den Bauarbeiten in der Kölner Straße im Oktober sorgte nicht nur bei der Freiwilligen Feuerwehr und zahlreichen weiteren Kräften für einen Großeinsatz, sondern auch bei den Menschen, die in der Innenstadt wohnen, für einige unruhige Stunden. Anfang November begann einer der zeitaufwendigsten Einsätze in der Geschichte der Erkelenzer Feuerwehr: Bei einer in Erkelenz ansässigen Warengenossenschaft war es zu einem Schwelbrand in einem Silo mit 1.000 Tonnen Raps gekommen. „Nur durch die hervorragende und kompetente Zusammenarbeit zwischen Feuerwehren, Fachunternehmen und dem betroffenen Unternehmen konnte der Einsatz bewältigt werden“, so van der Beek. Sechs Tage war die Feuerwehr ununterbrochen vor Ort und führte Löschmaßnahmen durch.
„Aber es ging in diesem Jahr nicht nur um die Einsätze, sondern auch um die Weichenstellungen für die Zukunft“, sprach Bürgermeister Stephan Muckel den im Sommer dieses Jahres beschlossenen Brandschutzbedarfsplan an. Brandschutzbedarfspläne beschäftigen sich unter anderem mit dem Personalbedarf von Feuerwehren. Für Erkelenz wurde der Bedarf einer hauptamtlichen Wache festgestellt. „Der Einstieg in eine hauptamtliche Wache markiert eine neue Ära – eine Ära, in der wir unsere Freiwillige Feuerwehr nicht nur beibehalten, sondern sie gezielt stärken und entlasten wollen durch eben eine hauptamtliche Wache“, betonte Muckel. „Eine motivierte und gut ausgestattete Freiwillige Feuerwehr ist und bleibt das Herzstück unseres Brandschutzes. Sie ist der Puls, der unser System am Leben hält. Die neue hauptamtliche Struktur soll eine Ergänzung sein, keine Konkurrenz.“
Eine gut ausgestattete Feuerwehr ist die Basis für erfolgreiche Einsätze und den Schutz von Feuerwehrkräften einerseits und der Bevölkerung andererseits. Deshalb wurden auch in diesem Jahr weitere moderne Einsatzfahrzeuge beauftragt: ein Kommandowagen für die Leitung der Feuerwehr, ein TLF300 mit Vegetationsbrandmodul für die Löscheinheit Gerderath sowie ein Kleineinsatzfahrzeug, welches gemeinsam durch die hauptamtliche Wache und die Löscheinheit Erkelenz genutzt wird. „Der Rüstwagen für unsere Feuerwehr wurde Ende Oktober abgeholt; derzeit läuft die Inventarisierung der verlasteten Gerätschaften“, informierte van der Beek über eine aktuelle Anschaffung. Ein Hilfeleistungslöschfahrzeug 20 wird im ersten Quartal 2025 erwartet.
Bürgermeister und Feuerwehrleiter sprachen während des Ehrungsabends ihren Dank an die ehrenamtlichen Kräfte und ihre Familien aus. „Hinter jedem Einsatz stehen Menschen, die auf Sie warten, die Ihre Sorgen mittragen und oft die Kraftquelle sind, aus der Sie schöpfen können“, resümierte Muckel.