Ausschuss Bauen, Betriebe, Klimaschutz und Umwelt hat getagt

Der Ausschuss für Bauen, Betriebe, Klimaschutz und Umwelt hat bei seiner Sitzung am 6. November unter anderem über die Abwassergebühren in Erkelenz gesprochen. Außerdem war der Umgang mit den Friedhöfen der Tagebaudörfer ein Thema und es wurde der aktuelle Stand laufender Baumaßnahmen im Stadtgebiet vorgestellt.

Abwassergebühren leicht erhöht, aber dennoch sehr günstig

Die Abwassergebühren in Erkelenz müssen im kommenden Jahr erstmals seit 2010 leicht erhöht werden. Die Niederschlagswassergebühr verbleibt auf konstant niedrigem Niveau von 90 Cent pro Quadratmeter befestigter Grundstücksfläche. Die Schmutzwassergebühr wird moderat von 1,60 Euro pro Kubikmeter um 0,25 Euro auf 1,85 Euro pro Kubikmeter bezogener Frischwassermenge erhöht. Für die Haushalte, bei denen die Reinigung des Abwassers von einem Dritten (z. B. dem Niersverband) vorgenommen wird, erhöhen sich die zu veranlagenden Gebührenanteile für die Sammlung und Transport des Schmutzwassers von bisher 0,40 Euro pro Kubikmeter auf 0,46 Euro pro Kubikmeter bezogener Frischwassermenge. „Wir sind schon sehr lange landesweit unter den günstigsten Kommunen bei den Abwassergebühren und bleiben auch in Zukunft sehr günstig. In den letzten 15 Jahren haben wir die Gebühren mehrmals gesenkt, nun müssen wir sie leicht erhöhen“, erklärt Kämmerer Norbert Schmitz.

Umgang mit den Friedhöfen der Tagebaudörfer

Im Zuge der Umsiedlung von Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath wurde am Umsiedlungsstandort Ende 2019 ein neuer Friedhof in Betrieb genommen. Die Friedhöfe an den Altstandorten in Keyenberg und Kuckum sollten zu Jahresbeginn 2025 geschlossen werden. Da die Orte Keyenberg und Kuckum bergbaulich jetzt doch nicht in Anspruch genommen werden, muss auch die geplante Schließung der Friedhöfe überdacht werden. Aus diesem Grund hat die Verwaltung ein Konzept zum zukünftigen Umgang mit den Friedhofsflächen erstellt, das der Ausschuss für Bauen, Betriebe, Klimaschutz und Umwelt vorbehaltlich der Zustimmung durch den Rat beschlossen hat.

Im Kontext einer sich wandelnden Bestattungskultur machen Urnenbestattungen inzwischen einen Großteil der Bestattungen aus. Im Jahr 2023 waren es insgesamt 71 Prozent aller Bestattungen. Für die Bestattung von Urnen sind deutlich kleinere Flächen vorzuhalten als für klassische Erdbestattungen. Bei vielen Grabnutzungsberechtigten spielt auch der Aufwand für die Grabpflege bei der Wahl der Bestattungsmöglichkeit eine Rolle. Deshalb wurden in den letzten Jahren vermehrt Kolumbarien auf den Friedhöfen gebaut. Pflegefreie Bestattungsformen oder auch mögliche Alternativen werden künftig überwiegen. Eine mögliche Änderung des Bestattungsgesetzes, nach der Urnen künftig nicht mehr zwingend auf Friedhöfen beizusetzen sind, sondern beispielsweise auch zuhause aufbewahrt werden können, würde den Bedarf an Friedhofsflächen nochmals drastisch reduzieren.

Dieser Umstand führt dazu, dass sehr viele Flächen der Friedhöfe im Erkelenzer Stadtgebiet nicht mehr adäquat belegt werden können. Gleichzeitig ist die Stadt Erkelenz jedoch verpflichtet, Friedhofsgebühren zu erheben. Die Kosten für nicht (mehr) genutzte Flächen müssen dabei auf alle Grabnutzungsberechtigten umgelegt werden. Um künftig eine ausgewogene Gebührenstruktur beibehalten zu können, ist es daher sinnvoll, nicht mehr benötigte Flächen der klassischen Friedhofsnutzung zu entziehen und pflegearm durch Raseneinsaat zu gestalten oder anderweitig zu nutzen.

Vor diesem Hintergrund sieht das Konzept für die Friedhöfe in den Tagebaudörfern vor, in Keyenberg den alten Teil des Friedhofes weiterzubetreiben und den neuen Teil zu schließen. Der Friedhof in Kuckum soll nach wie vor geschlossen werden. Die letzte Bestattung auf dem neuen Teil des Friedhofes Keyenberg fand im Jahr 2020 statt, sodass der Friedhof wegen der geltenden Ruherechte erst im Jahr 2050 formell entwidmet werden kann und bis dahin als solcher fortgeführt werden muss. Die letzte Bestattung auf dem Friedhof Kuckum fand im Jahr 2023 statt, die Entwidmung ist erst 2053 möglich. Die Unterhaltung beider Friedhöfe ist währenddessen durch die Stadt sicherzustellen. Soweit durch Schließung das Recht auf weitere Bestattungen in bestehenden Grabstätten erlischt, wird den Nutzungsberechtigten für die restliche Nutzungszeit bei Eintritt eines weiteren Bestattungs- bzw. Beisetzungsfalles auf Antrag eine andere Grabstätte zur Verfügung gestellt. Außerdem kann die Umbettung bereits bestatteter Leichen und beigesetzter Urnen verlangt werden. Die Kosten für Umbettungen trägt in diesem Fall die Stadt Erkelenz.

Laufende Baumaßnahmen

Der Umbau des Marktes schreitet gut voran: Die Straßenbauarbeiten in der Kölner Straße werden in absehbarer Zeit abgeschlossen sein. Am Markt Richtung Tchibo wurde die Fläche für die Pflasterarbeiten vorbereitet und die Mittel-Entwässerungsrinne teilweise schon eingebaut. Am alten Rathaus wird der Einbau eines Trinkwasserbrunnens vorbereitet. Auch an der Kirche und auf dem Markt sind gute Fortschritte sichtbar. Im Bereich Brückstraße/Johannismarkt baut die NEW die letzten Versorgungsleitungen und Hausanschlüsse. Für die unterirdische Kanalsanierung von Kölner Straße und Markt wurde die Baustelleneinrichtung komplett an das Kölner Tor verlegt. Die Baugrube für den Stollenbau am Kölner Tor ist fertiggestellt und der Stollen bereits ca. 5m tief aufgefahren worden. Die Grube vor dem Alten Rathaus wurde geschlossen.

Die Kanalbauarbeiten an der Ostpromenade sind abgeschlossen. Verschiedene Restarbeiten müssen noch fertiggestellt werden. Die Mobilstation wurde bepflanzt. Außerdem wurde das Dach der Bushaltestelle verglast und eine Infostele im Außenbereich angebracht.

Am Alten Rathaus werden die historischen Holzfenster restauriert. Dazu werden sie abschnittsweise ausgebaut und in einer Werkstatt überarbeitet. Schadhafte Hölzer werden erneuert, die Bleiverglasungen der 336 einzelnen Scheiben werden repariert und anschließend neu eingesetzt.

Für den Neubau der Kita Bauxhof wurde die Baugrube ausgehoben und die Bodenplatte des zur Hälfte unterkellerten Gebäudes gegossen. Die Arbeiten an ersten Kelleraußenwänden wurde begonnen. Zurzeit laufen die Ausschreibungen für die Dachdecker-, Zimmermann-, Gerüst- und Elektroarbeiten. Die Kita an der Kamp-Lintforter-Straße hat in den Gruppenräumen und auch im Mehrzweckraum Schallschutzelemente erhalten, die für mehr Ruhe sorgen und sich optisch gut in die jeweiligen Räume einfügen.

In Granterath wird derzeit ein neues Kolumbarium gebaut, auch in Holzweiler ist ein Kolumbarium geplant. Auf dem Zentralfriedhof in Erkelenz entsteht ein neues Urnengemeinschaftsgrab. Die Friedhofshalle in Golkrath hat eine neue Türanlage erhalten, weil die vorhandene altersbedingt und wegen massiver Rostschäden ersetzt werden musste.

Verfallszeitpunkt: 6. Dezember 2024

Netzsanierung: Teilstück der Anton-Heinen-Straße wird zur Einbahnstraße

Die Sanierungsarbeiten der NEW Netz GmbH an den Versorgungsleitungen an der Krefelder Straße sind fast abgeschlossen. Die Straße wird im Laufe der nächsten Woche wieder in beide Richtungen befahrbar sein. Die notwendigen Bauarbeiten werden anschließend auf der Anton-Heinen-Straße fortgeführt und bringen Einschränkungen mit sich.

Auf der Anton-Heinen-Straße werden neue Gas- und Stromleitungen sowie Leitungen für Fernmeldetechnik verlegt. Ziel ist, das bestehende Netz zu stärken und alte Leitungen auszutauschen. Auch die bestehenden Hausanschlüsse auf der Anton-Heinen-Straße werden in diesem Zuge saniert, sodass insgesamt die Versorgungssicherheit der Anliegenden verbessert wird.

In einer ersten Bauphase wird voraussichtlich ab dem 14. November die Anton-Heinen-Straße auf dem Teilstück zwischen der Krefelder Straße und der Karl-Platz-Straße für einen Zeitraum von etwa zweieinhalb Monaten als Einbahnstraße in Richtung Brückstraße ausgewiesen. Anfang Dezember wird darüber hinaus die Anton-Heinen-Straße für voraussichtlich eine Woche nicht von der Karl-Platz-Straße aus befahren werden können.

In einer anschließenden zweiten Bauphase wird das Teilstück zwischen der Karl-Platz-Straße und der Oestricher Straße ebenfalls für etwa zweieinhalb Monate als Einbahnstraße ausgewiesen. Das erste Teilstück der Anton-Heinen-Straße zwischen Krefelder Straße und Karl-Platz-Straße wird dann wieder für den Zweirichtungsverkehr freigegeben. Während der zweiten Bauphase ist auch ein Teilbereich des Ziegelweiherparks für den Fuß- und Radverkehr nicht passierbar, da ein Anschluss zur Trafostation von der Anton-Heinen-Straße aus hergestellt werden muss.

Die Anliegerzufahrten, die im betroffenen Bereich der Anton-Heinen-Straße liegen, bleiben während der gesamten Bauzeit befahrbar. Umleitungen für den Kraftfahrzeugverkehr sowie im Bereich des Ziegelweiherparks für den Fuß- und Radverkehr werden ausgeschildert.

Verfallszeitpunkt: 4. Dezember 2024