Günstiges Leben in Erkelenz

Im Juli hat das Statistische Landesamt Zahlen zur Verschuldung der Gemeinden in Nordrhein-Westfalen veröffentlicht. Ebenso liegen Rankings zu den NRW-weiten Abwassergebühren, den Müllgebühren und den Hebesätzen der Kommunen, über die die Grundsteuerbeträge berechnet werden, vor.

„Seit vielen Jahren folgen wir in Erkelenz der Strategie, dass Abgabepflichtige nicht mehr als nötig belastet werden sollen“, informiert Stadtkämmerer Norbert Schmitz. „Verglichen mit den anderen Kommunen wird erneut deutlich, dass unsere Strategie erfolgreich ist.“ Schmitz beruft sich unter anderem auf den Gebührenvergleich 2025 für das Bundesland Nordrhein-Westfalen, den der Bund der Steuerzahler e.V. Anfang August veröffentlicht hat. Dabei werden die Abwasser- und Müllgebühren der 396 Kommunen in NRW sowie ihre Veränderung zum Vorjahr berücksichtigt.

Die Abwassergebühren setzen sich aus den Schmutzwasser- und Niederschlagswassergebühren zusammen, die die Haushalte nach ihrem individuellen Verbrauch zahlen.
Als Landesdurchschnitt für einen 4-Personen-Haushalt setzt der Bund der Steuerzahler e.V. einen Verbrauch von 200 Kubikmeter Frischwasser und eine abflusswirksame Fläche von 130 Quadratmetern fest. Solch ein Durchschnittshaushalt zahlt in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr 841,60 Euro Abwassergebühren. Das ist mehr als im Jahr 2024.
Die Stadt Erkelenz liegt im NRW-weiten Vergleich auf Platz 8 der Kommunen mit den günstigsten Abwassergebühren, im Kreisvergleich mit Abstand auf Platz 1. 487 Euro zahlt ein 4-Personen-Durchschnittshaushalt 2025 in Erkelenz. Im Durchschnitt muss solch ein Haushalt im Kreis Heinsberg 873,14 Euro Abwassergebühren zahlen. Damit liegt der Kreisdurchschnitt insgesamt etwas höher als im Bundesland. „Dass wir weiterhin unter den Top 10 in NRW liegen, das macht mich schon ein wenig stolz, zumal wir wie andere Kommunen die Abwassergebühren in diesem Jahr erhöhen mussten“, bewertet der Erkelenzer Kämmerer. „Hier haben wir nach dem Motto ‚so wenig wie möglich, so viel wie nötig‘ gehandelt, und das bestätigt uns das veröffentlichte Ranking.“

Die zu zahlenden Müllgebühren in den 396 Kommunen in NRW sind differenzierter zu vergleichen, da die Kommunen neben unterschiedlichen Abfuhrrhythmen unter anderem verschiedene Tonnengrößen oder in Bezug auf die Abrechnung Sonder-Systeme haben. Beispielsweise wird im Kreis Heinsberg in den Kommunen Gangelt, Geilenkirchen, Waldfeucht und Wegberg der Müll verwogen. Die Stadt Wassenberg verwendet Sondertonnengrößen. Im Kreis- und NRW-Vergleich werden diese Kommunen deshalb vom Bund der Steuerzahler e.V. nicht berücksichtigt.

Die Stadt Erkelenz hat wie Heinsberg, Hückelhoven, der Selfkant sowie die Stadt Übach-Palenberg eine 14-tägliche Müllabfuhr. Für diesen Abfuhrrhythmus rechnet der Bund der Steuerzahler als Durchschnittswert mit einem 4-Personen-Haushalt, der ein 120-Liter Restmüllgefäß sowie ein 120-Liter-Bioabfallgefäß verwendet und in dem Papierabfall in haushaltsüblichen Mengen anfällt.

Im Landesdurchschnitt zahlen Haushalte in NRW, die einen 14-täglichen Abfuhrrhythmus haben, 306,80 Euro – das sind 2,5 % mehr als im Vorjahr. Der kreisweite Durchschnitt liegt mit 283,93 Euro etwas unter dem NRW-Schnitt. Die Stadt Erkelenz hat im Kreis Heinsberg mit 217,50 Euro die günstigste durchschnittliche Jahresgebühr für einen 4-Personen-Haushalt.
Der gesamte Gebührenvergleich 2025 mit allen Zahlen ist öffentlich im Internet einsehbar unter www.steuerzahler.de.

Das Statistische Landesamt NRW hat im Sommer auf seiner Webseite Zahlen zur Schuldenentwicklung der Kommunen veröffentlicht. Grundlage für das Ranking sind die Geschäftsjahre 2023 und 2024. Verglichen werden die Schulden aus Liquiditätskrediten, Investitionskrediten und die Pro-Kopf-Verschuldung der jeweiligen Kommunen. „Während Investitionskredite langfristigen Investitionen, zum Beispiel Baumaßnahmen dienen, werden Liquiditätskredite genutzt, um den kurzfristig laufenden Zahlungsverkehr, also die Ein- und Auszahlungen zu sichern“, ordnet Kämmerer Norbert Schmitz ein. „Letztere sollten so wenig wie möglich genutzt werden, um langfristig solide zu haushalten.“
Im Kreis Heinsberg weisen im Jahr 2024 lediglich Erkelenz und Wegberg keine Liquiditätskredite vor, 2023 gehörten Waldfeucht und der Selfkant noch dazu.
Alle Städte im Kreis Heinsberg nutzen Investitionskredite. Im Jahresvergleich wird deutlich, dass die Stadt Erkelenz ihre Schulden aus Investitionskrediten prozentual am meisten reduziert hat, nämlich um 14,9 Prozent.
Bei der Pro-Kopf-Verschuldung hat das Statistische Landesamt die Schulden aus beiden Kreditarten summiert und durch die jeweilige Einwohnerzahl dividiert. Die Stadt Erkelenz kommt so im Jahr 2024 auf eine Pro-Kopf-Verschuldung von 97 Euro und gehört damit zu den 50 Kommunen mit der niedrigsten Pro-Kopf-Verschuldung in Nordrhein-Westfalen. „Bei vielen Kommunen ist eine Pro-Kopf-Verschuldung von weit über 1000 Euro festzustellen“, ergänzt Schmitz. „Auch daran ist erkennbar, dass nachhaltiges und generationengerechtes Verhalten kontinuierlich gelebt wird.“
Insgesamt verfolgt die Stadt Erkelenz seit 15 Jahren einen langfristigen Ansatz zum Schuldenabbau. Das Ziel der Schuldenfreiheit wurde aufgrund deutlich veränderter Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren um zwei Jahre nach hinten verschoben. „Die Schuldenfreiheit bis 2028 ist nun das Ziel, das wir auch erreichen, wenn die Rahmenbedingungen bleiben, wie sie aktuell sind“, so der Kämmerer.

Eine dieser Rahmenbedingungen sind die Erträge aus der Grundsteuer. Hier hat die Stadt Erkelenz nach dreizehn Jahren zum 1. Januar 2025 die Hebesätze und somit die Steuern erhöht.
Nachdem die Stadt Erkelenz noch in 2024 im Kreis Heinsberg die Kommune mit dem niedrigsten Hebesatz für bebaute und bebaubare Grundstücke (Grundsteuer B) war, ist sie in diesem Jahr zunächst ins kreisweite Mittelfeld gerutscht. „Ich bin mir sicher, dass die meisten Kommunen ihre Grundsteuerhebesätze B für 2026 nach der Kommunalwahl in 2025 signifikant erhöhen werden, da auch die anderen Kommunen mit den Erträgen aus der Grundsteuer wirtschaften müssen“, ordnet Kämmerer Norbert Schmitz ein. „Insgesamt bescheinigen uns die Zahlen ein ‚sehr gut‘ in Sachen günstiges Leben in Erkelenz, und eine generationengerechte Finanzlage.“

Verfallszeitpunkt: 6. Oktober 2025

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