Lapidarium auf Hohenbusch präsentiert historische Exponate aus der Klosterzeit

Auf dem Gelände des ehemaligen Kreuzherrenklosters Hohenbusch ist ein Lapidarium errichtet worden, in welchem zukünftig historische Funde zusammengetragen und der Öffentlichkeit präsentiert werden sollen.

Die überdachte Metallkonstruktion, die an der Stelle des ehemaligen Klosterkrankenhauses errichtet wurde, bietet auf mehreren Ebenen Platz für große Steinwerke und kleinere Funde. Unter anderem werden hier zukünftig die ehemalige Kirchturmuhr, die Reste einer Grabplatte und historische Grenzsteine mit dem Wappen der Kreuzherren ausgestellt werden.

In drei Schubladen mit Glasabdeckung werden kleinere Funde wie z. B. Bruchteile einer Glocke oder Bodenfliesen aus dem Kirchenraum präsentiert werden. Frank Körfer, der Vorsitzende des Fördervereins, betonte bei der Präsentation: „Viele der zukünftig hier ausgestellten Exponate liegen bisher unbeachtet auf dem Gelände. Dabei erzählen sie ein Stück Klostergeschichte. Das Lapidarium gibt ihnen den Platz, den sie verdienen.“

Körfer unterstrich die Bedeutung dieser Ausstellung als Teil des Museumskonzepts von Haus Hohenbusch. Die Idee zu dieser Dauerausstellung stamme von Heinz Küppers, dem Gründer und Ehrenvorsitzenden des Fördervereins, wie Frank Körfer zu berichten wusste.

Die Planung und Umsetzung der Konstruktion, die an Hochregale in Warenlagern erinnert, dauerte etwa zwei Jahre. Der Technische Beigeordnete Ansgar Lurweg erklärte: „Es handelt sich um ein überdachtes und wetterfestes Regal, bei dem aufgrund des zu tragenden Gewichts besonderer Wert auf den festen Untergrund gelegt wurde.“

Die Realisierung des Projekts wurde maßgeblich durch die Volksbank Mönchengladbach eG unterstützt. Deren Vorstand, Franz Meurers, zeigte sich begeistert: „Projekte wie dieses zeichnen unsere genossenschaftliche Bank aus. Die Idee hat mich sofort überzeugt. Ich bin froh, dass wir die Entstehung des Lapidariums begleiten konnten.“

Das Lapidarium befindet sich im Park des Herrenhauses, am Übergang zur Streuobstwiese. In diesem Bereich, der auch den ehemaligen Klosterfriedhof umfasst, kommen bei Bodenarbeiten häufig Knochenfragmente zutage. „Diese werden natürlich nicht ausgestellt“, betonte Körfer. Über die Exponate, die präsentiert werden sollen, wird derzeit mit einem Museumspädagogen beraten. Daher wird es noch einige Monate dauern, bis die Ausstellung vollständig bestückt ist.

Auch Bürgermeister Stephan Muckel zeigte sich beeindruckt. „Das Lapidarium stellt einen weiteren wichtigen Schritt in der Bewahrung und Präsentation der historischen Schätze von Hohenbusch dar und lädt die Besucher ein, die Geschichte des Klosters hautnah zu erleben.“

Auch die Umsetzung des neuen Wegekonzepts für Hohenbusch schreitet voran. Der technische Beigeordnete Lurweg berichtete: „Der Unterbau der Hauptwege ist bereits fertiggestellt. Die Arbeiten an der wassergebundenen Wegedecke werden bis 2025 fortgesetzt.“


INFO

Was ist ein Lapidarium?

Ein Lapidarium ist eine Sammlung von historischen Steindenkmälern wie Grabsteinen, Skulpturen und Baufragmenten. Diese Steinobjekte, oft aus archäologischen Ausgrabungen, werden meist im Freien oder in speziellen Ausstellungsräumen präsentiert und bieten Einblicke in vergangene Epochen. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort „lapis“ ab, was „Stein“ bedeutet.

Verfallszeitpunkt: 4. Oktober 2024

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